World Games of Mountainbiking 2022

Gleich vorab: Auch wenn dieses Rennen immer wieder als Hobby-WM behandelt wird - und viele nennen es so -, das ist keine WM und sowieso kein UCI-Rennen. Nichtsdestotrotz zählen die World Games of Mountainbiking in Saalbach Hinterglemm zu den bekanntesten und schönsten MTB-Marathons in Österreich und heuer war es bereits die 23. Ausgabe dieses Klassikers. Die Stimmung ist immer großartig, die Organisation nahezu perfekt und ich war heuer auch deswegen schon zum 6. Mal dabei.


Das Format ist seit einigen Jahren das Gleiche & dabei werden 5 verschiedene Strecken angeboten, die alle MTB-Levels ansprechen sollen. Die 5 vershciedenen Distanzen sind: MA 21 mit 764 Höhenmetern, MA 31 mit 967 Höhenmetern, MA 42 mit 1.985 Höhenmetern, MA 58 mit 2.974 Höhenmetern & MA 80 mit 3.788 Höhenmetern. Der Start erfolgt für alle gemeinsam, damit auch während des Rennens entschieden werden kann, an welcher Distanz man teilnehmen will.
Heuer waren über 600 schwer motivierte Fahrer am Start!

Da die Anreise aus Wien über 4 Stunden dauert, ist es notwendig schon am Freitag anzukommen - und wer einen Kurzurlaub daraus machen will, bleibt am besten bis Sonntag, dann kann man die SIegerehrung am Samstag Abend und die restlichen Trails noch auskosten. Dieses Jahr bin ich gemeinsam mit meinem Freund & Mitstreiter Philipp und dem NORA-Rider Alex angereist. Nach einem kurzen Regenguss am Freitagnachmittag schafften wir noch ein kurzes Training auf der Strecke (ca. 600 HM).


Aber jetzt zum Marathon selbst: da ich letztes Jahr bereits 2. meiner Klasse war, durfte ich heuer im ersten Startblock starten. Das beeinflusst das Rennen zwar nicht unbedingt, aber aus meiner Sicht ist es ein kleiner und wichtiger Faktor, der es erlaubt sich auf die kommenden Kilometer zu fokussieren und sich etwas aufzuwärmen - vor allem bei einer Temperatur von 8 Grad ;).
Der erste Anstieg verlief sehr gut, ich konnte mit gutem Tempo und ohne zu übertreiben starten und habe damit die Basis für ein solides Rennen gelegt. In der ersten Abfahrt konnte ich bereits 2-3 Plätze gut machen, was mich sehr positiv für den Rest des Rennens gestimmt hat - ich war nach gut einer Stunde schon bei der ersten Labstelle in Saalbach.

Der zweite Anstieg zum Schattberg ist immer entscheidend - der erste Teil ist sehr steil, dazwischen etwas flacher (zum Glück ;)) und am Schluss noch einmal richtig steil. Mit 1100HM am Stück ist hier viel Geduld und Ausdauer gefragt - ich bin hier und auch im weiteren Verlauf des Rennens glücklich über meine kleine Übersetzung (vorne 32, hinten bis 50). Heuer konnte ich besagten Anstieg konstant fahren und nach circa eienr Stunde war ich oben angekommen. Nach der Labstation am Ostgipfel gelangt man über eine steile Skipiste - auf der ich am Ende immer gerne schiebe, um meine Beine etwas zu entspannen - zum Westgipfel.
Danach geht es über den wunderschönen Hackelbergtrail hinunter zur Streckenteilung der 42-Kilometer-Strecke. Hier entschied sich Alex abzubiegen und fuhr direkt ins Ziel - er konnte bei seiner ersten Teilnahme eine super Platzierung einfahren (10. seiner Klasse & 35. Gesamt mit einer Zeit von 3:03:20).

Während Alex schon im Ziel war, radelte ich weiter auf einem naturbelassenen Weg mit Wurzeln und Steinen um zur 58-Kilometer-Strecke zu gelangen. Dieser Trail dient als Übergang zur Ellmaualm. Nach einer flotten Schotterabfahrt erreichte ich den dritten & entscheidenden Anstieg zum Seekar: Anfangs mit einem recht flachen Anstieg bis zur dritten Labestation, entwickelte sich der Anstieg dann zu einer bis zu 30%-Rampe, deren Ende ich nicht sehen konnte. Hier ist mentale Stärke von großem Vorteil, denn sie erlaubt es einem immer weiter zu kämpfen - ich leide hier immer besonders, da es danach noch lange bergauf geht und besagte Rampe einfach endlos erscheint...
Auf circa 2000 Meter Seehöhe & in dichtem Nebel angekommen, muss ich über eine schnelle, aber kurze Abfahrt, bevor ich dann nach links zum Zwölferkogel abbog - die letzten 200 Höhenmeter des Rennens! Oben am Gipfel, nach der vierten Labestation, folgt dann - für die 58-Kilometer-Strecke - eine schneller Downhill über 1000 Höhenmeter. Nach einem kurzen Gegenanstieg auf Asphalt gelangt man über einen Teil vom Hackelbergtrail wieder zurück nach Hinterglemm.


Als ich im Ziel ankam, erfuhr ich, dass meine heurige Zeit amüsanterweise fast auf die Sekunde genau die Gleiche war wie im vergangenen Jahr (3:51:31 für 58 Kilometer & 3000 Höhenmeter). Und auch die Gesamtpaltzierung war die Selbe wie im letzten Jahr (8. Platz Overall).
Aber der größte und schönste Unterschied war, dass ich meine Altersklasse gewinnen konnte und ins Siegetrikot schlüpfen durfte! Wie schon eingangs erwähnt: keine WM, aber dennoch ein besonderes Gefühl dieses Rennen für sich zu entscheiden und am Ende des Tages ganz oben am Stockerl zu stehen ;).

Die Siegerehrung am Abend war sehr stimmungsvoll und der gemeinsame Abend mit den Kollegen ein sehr nettes Unterfangen. Ich möchte an dieser Stelle auch meinen Mitstreitern Philipp & Alex für einen lustigen Abend danken - die Burger und Pommes haben wir uns alle defintiv verdient ;)!

Zusammenfassend kann man sagen: Wieder ein großartiges Event erlebt - Saalbach, wir kommen nächstes Jahr sicher wieder!


Teamfahrer & Leiter der MTB-Fraktion Marco Conter