Rennbericht Ischgl Ironbike 2022

Hart, Härter, Ischgl Ironbike 2022 -

Rennbericht von Nora Racing Team Fahrer Alexander Löhr -


Am Samstag, 6. August, fand die 27. Auflage des Ischgl Ironbikes statt. Doch dieser war nur das Highlight eines viertägigen Programms. Das Festival startete bereits mittwochs mit der Alpenhaustrophy, einem 7,3km langem Hillclimb vom Dorf hoch zur Idalpe. Insgesamt werden dabei knapp 1000hm überwunden. Das Besondere an diesem Rennen: Der Start ist abends und man fährt in die Dämmerung hinein. So haben die Athleten im Ziel einen super Ausblick auf den Sonnenuntergang vor hervorragender Alpenkulisse. Nach dem Rennen kann man den Abend oben im Alpenhaus ausklingen lassen. Dort findet zum Tagesabschluss auch die Siegerehrung der Teilnehmer statt.



Die Alpenhaustrophy ist auch Teil des UCI Stage Race. Ein viertägiges Etappenrennen mit vier verschiedenen Disziplinen: Erst das Bergzeitfahren, dann Einzelzeitfahren im Tal, Shorttrack und zum Abschluss der Marathon auf der Extrem Strecke.
Ich selbst war nur beim Marathon am Start, aber durch meine Anreise am Mittwoch habe ich dafür neben der Strecke Vollgas gegeben, um die Athleten des Stage Races anzufeuern. Donnerstags gabs außerdem für mich noch eine kleine Trailtour auf dem Berg. Zum einen etwas die Ischgl Trails genießen, aber auch die Trails abfahren, die am Samstag in den Marathon eingebaut waren. Und dank Seilbahn war dies auch ohne größere Anstrengungen für die Beine möglich. Die mussten schließlich frisch sein für Samstag.



Freitags war dann nochmal ein Restday mit einer gemütlichen Runde im Tal. Abends zum Shorttrack hat dann das leider nicht mehr so mitgespielt und es hat stark zu regnen angefangen. So haben wir nach dem Anfeuern den Abend noch mit einer Pasta-Party ausklingen lassen.

Samstagmorgen, Start des Marathons:
Mein Ziel war klar, die Zeit aus dem Vorjahr verbessern. Allerdings hatte ich beim Aufwärmen ein leichtes Kratzen im Hals, ich war mir unsicher, ob es vom Anfeuern der letzten Tage kommt oder doch eine Erkältung im Anmarsch ist. Also habe ich es auf der knapp 25 km langen Runde durchs Tal erstmal locker angehen lassen und das Halskratzen verschwand auch recht schnell wieder. Zurück in Ischgl ging es dann den steilen Anstieg hoch zur Idalpe. Während des Anstiegs ging mir immer wieder das Rennen vom letzten Jahr durch den Kopf, wo ich kurz vor der Idalpe vom Bike absteigen musste. So kam ich irgendwann genau an diese Stelle. Und ich merkte: Meine Beine fühlen sich noch sehr frisch an, da geht noch was.

Da hat es in meinem Kopf einen Schalter umgelegt. Auf einmal konnte ich nochmal richtig Druck auf das Pedal geben und das Fahrrad nochmal fliegen lassen. So hatte ich dann auch die Bergstation der Seilbahn erreicht. Hier habe ich nochmal kurz eine letzte Verpflegung zu mir genommen, bevor es an die finalen Höhenmeter zum Velilpass ging. Kurz hatte ich überlegt, ob ich nicht doch noch auf die Hard Distanz wechseln soll, nochmal 400 Höhenmeter mehr. Ich entschied mich aber dagegen und blieb auf der Medium Strecke. Also hoch zum Velilpass und dann nur noch der Trail runter nach Ischgl. Im Anstieg zum Pass konnte ich nochmal einen Teilnehmer hinter mir lassen. Oben angekommen gab es nochmal einen letzten Blick auf das großartige Alpenpanorama, bevor es dann mit einem Freudenschrei ab in die Abfahrt auf den Veliltrail ging. In der Abfahrt konnte ich nochmal vier Teilnehmer überholen und bis zum Ziel auf über 2 Minuten auf mich distanzieren. Im Ziel angekommen war ich überglücklich und war auch sehr Happy mit meiner Platzierung, 5. Platz in meiner Altersklasse und 17. Gesamt. Das einzig negative war, ich dachte mir „Mist, heute wäre von der Leistung auch die Hard dring gewesen“.
Egal, ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr, dann sicherlich auf der längeren Distanz!



Teamfahrer Alexander Löhr