Wir gratulieren unserem Gold Athleten Daniel Müller zu seiner außerordentlichen Leistung beim VCM!
Rennbericht von Daniel Müller:
Wie jedes Jahr wollte ich auch heuer beim VCM die maximale Stimmung aufsaugen und daher mit der Damenmarathonspitze mithalten. In dieser Gruppe spürt man den Wind nicht so stark und hat permanent Betreuerautos und Fahrzeuge um sich kreisen, dazu das Feeling einen Stadtmarathon anzuführen und die Publikum Hot Spots brodeln. Gleich nach dem Startschuss schloss ich also zu den führenden Damen auf und der langsame Beginn der Pacemaker kam mir sehr entgegen. Die ersten 5k passierten wir nach 17.17 und ich war richtig entspannt und voll im Plan meine 1:13 Zielzeit zu schaffen. Die Pace wurde dann aber allmählich verschärft und so waren wir bei km 10 in 34:30 durch. Bei der Staatsoper hatte ich die letzten Jahre immer Probleme die Gruppe zu halten aber heuer ging es überraschenderweise recht easy. Die Wienzeile raus wäre man alleine verloren bei diesem Gegenwind. Daher blieb ich auch auf diesem Abschnitt voll fokussiert und konnte die zusätzlich vom Rennleiter ausgerufene Tempoverschärfung auch mitgehen. Km 10-15 rannten wir in 17:02, also wieder schneller. Beim Technischen Museum wusste ich, dass die eigentlich der wetterbedingt beste Teil ist, da hier Rückenwind und viele Bergabpassagen sind. Das Problem der letzten Jahre war hier einfach, dass ich dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste. Aber heuer lief es einfach und ich hatte auch hier noch Power und einen flowigen Laufstil. Dies ergab dann eine16:52 für den Abschnitt km 15 bis 20. In diesem Abschnitt wurde mir bewusst, dass ich heute sogar eine persönliche Bestzeit rennen konnte, diese lag bei 1:12:48. Davor hatte ich nie damit spekuliert da ich mich letztes Jahr überpowert hatte und dies heuer nicht vorhatte. Auch bei km 10 war ich über 30sec über meiner Durchgangszeit aus 2016. Aber schon eine alte Marathonweisheit sagt , dass man das Rennen in der 2 Hälfte gewinnt. So ist es auch beim Halbmarathon. Nur Umsetzen muss man es halt. Dies ist mir diesmal, vor allem dank der super Pacemaker aus Kenia perfekt gelungen. Auch auf den letzten 1,1k am Ring konnte ich noch Gegner abschütteln und ich lief in 1:12.22 als Gesamt 5.ter und bester Österreicher ein. Nicht schlecht für einen Triathleten ;-) Für mich nach einer wirklich anstrengenden Woche sehr überraschend aber anscheinend wird meine Erfahrung und mein Wille in diesem Sport belohnt. Das Feedback und die Resonanz von Freunden war gewaltig und ich bin froh, dass ich einige mit meiner Leistung motivieren konnte. Ob mir dies nächstes Jahr nochmals gelingt wird sich zeigen und hängt auch von meiner Motivation ab. Jedenfalls bin ich dankbar für diese geniale Lauferlebnis durch Wien.