Das Nora Racing Team berichtet über das Besondere an Crosstriathlon

Mountainbiken und Laufen im Gelände unter Wettkampfbedingungen bescheren einen unglaublichen Cocktail aus Laktat und Adrenalin.

Triathlon ist ein dehnbarer Begriff. Wie die Distanzen, die den Athleten angeboten werden. Vom Schnupperevent über die olympische Distanz und der Mitteldistanz bzw. Halbdistanz bis hin zur Ironmandistanz und mehr. Im Rahmen der Rennberichte dieser Saison wollen wir Euch, liebe Leserinnen und Leser, eine besonders anspruchsvolle und interessante Variante des „3ers“ vorstellen, den Crosstriathlon.

Was denn das Besondere an dieser Art des Triathlons sei, erzählt der 3fache Österreichische Staatsmeister im Crosstriathlon und Nora Racing Team Chef, Micky Szymoniuk: „Im Grunde besteht er aus den gleichen drei Disziplinen wie ein „normaler“ Triathlon: Schwimmen, Biken und Laufen. Und doch ist er ganz anders. Denn nach dem Schwimmen geht’s mit dem MTB durchs Gelände, das auch schon mal sehr anspruchsvoll sein kann. Und der Laufbewerb ist ein Trailrun, der natürlich ebenfalls ganz andere Anforderungen an den Athleten stellt als das Dahinrollen auf einem brettlebenen Asphaltkurs."

Daraus ergibt sich schon, dass man für einen Cross-Triathlon zumindest beim Biken ein völlig anderes Material braucht. „Für das Laufen ist ein auf den Untergrund und die Verhältnisse abgestimmter Traillaufschuh empfehlenswert. Die Herausforderung ist das Mountainbike –gefahren wird praktisch nur noch mit 29-Zoll-Bikes und dessen Abstimmung, Hardtail oder Fullsuspension. Dem richtigen Reifenprofil und dem optimal auf die Bedingungen abgestimmten Luftdruck kommt eine enorme Bedeutung zu. Da nützt die beste Form nichts, wenn das Material nicht passt. Auch ein falscher Schuh kann das Laufen zu einer wagen Rutschpartie werden lassen. Beim Crosstriathlon ist die Materialauswahl noch entscheidender als beim Straßentriathlon.
Ein Quantum Glück gehört auch dazu. Denn der Pannenteufel lauert beim Mountainbiken immer und überall. Ein Tipp des Nora Racing Teams: „Sehr gut bewährt haben sich Reifen mit Pannenschutz bzw. verstärkter Seitenwand und Tubeless Variante. Hier wird keine Reifenschlauch verwendet, stattdessen Latexmilch, kleine Löcher werden umgehend von der Milch abgedichtet. Da in der Regel unter sehr hohen Belastungen geschalten und gebremst wird, sollte die Schaltkomponente sowie Bremsen doch eher im oberen Racesegment liegen. Aber natürlich nützt das beste Material nichts, wenn der dazugehörende Athlet nicht oft genug im Gelände trainiert, hierfür bietet das Nora Racing Team die wöchentliche „MTB Teamausfahrt“ um Skills auszutauschen.
„Niemand muss Angst haben vor einem Crosstriathlon, eine gewisse Erfahrung mit dem MTB ist allerdings nötig. Gepaart mit einer guten Selbsteinschätzung steht dem Vergnügen nichts im Wege. Und auch gute Läufer sollten bedenken, dass bei einem Trailrun die Verletzungsgefahr groß ist, wenn die Koordination aufgrund der Ermüdung nachlässt. Darum nochmals ein Ratschlag: „Geht es vorsichtig an – aber versucht unbedingt einen Crosstriathlon“.

Next Stop ist die ITU Crosstriathlon WM in Penticton,Canada

Rennbericht von Sandra Daschner:
ETU Transsilvania European Cross Festival
„Nach einer 15stündigen Fahrt fuhren wir die letzten Meter der Anreise auf Kopfsteinpflaster den weit und breit einzigen Hügel hinauf Eine lange Verschnaufpause blieb uns allerdings nicht, da das Briefing und die Startnummernausgabe der Crossduathlon- Europameisterschaft im vier Kilometer entfernten Ortszentrum von Targu Mures im Palace of Culture stattfand und es davor noch die Radstrecke zu besichtigen gab. Also schnell aufs Rad geschwungen und eine, dank der guten Markierung, problemlose 5km Radrunde absolviert. Nach wenigen hundert Metern war klar, dass es sich um einen schnellen, technisch unspektakulären, aber aufgrund des deutlichen XC-Charakters unbarmherzigen Kurs handelte. Die Runde endete mit einem nicht zu verachtenden Anstieg, der an diesem Tag noch recht rutschig und daher ziemlich fordernd war.
Am nächsten Tag am Start des Duathlons, wartend auf auf das Start-Signal. Der Laufkurs ging auf den ersten hundert Metern noch eben, bis er dann recht aprupt in *then you will disapear from the end of the world - whoop* einen Abhang überging. Die Konkurrenz, eine englische Bergläuferin, ihre Teamkollegin und eine Rumänin liefen in der Ebene ein ähnliches Tempo. Sobald die Strecke abfiel sauste uns die Bergläuferin davon und ich konnte mich ebenfalls von den beiden anderen absetzen. Nach zahlreichen Höhenmetern bergab ging es diese wieder bergauf, wobei mir die starke Steigung hier sehr gelegen kam. In der zweiten Runde hatte sich das Feld auseinandergezogen und man konnte den eiligen Laufschritt für sich selbst genießen. Die Bike-runden verliefen an sich sehr gut, vor allem da man die Strecke mit jeder Runde besser kannte und in den Kurven weniger Speed rausnehmen musste. Einzig und allein das zahlreiche Überholen gestaltete sich etwas mühsam. Als dritte Dame auf die Laufstrecke gewechselt, mit dem Wissen wieder zurück zur stärksten Disziplin zu sein und trotz einer kurzen verwirrenden falschen Abzweigung und einiger verlorener Sekunden, die Silbermedaille ins Ziel gebracht. Dort war ein kalter Regenerationspool bereitgestellt, welcher dankbar genutzt wurde, wurden doch die Muskeln zwei Tag später wieder frisch und munter gebraucht.
Der Morgen des Crosstriathlons begann sehr zeitig, da der Start einige Kilometer entfernt im Complex Sportiv Mures lag. So sausten wir die Strecke, einen schönen Trail durch den Wald, hinunter zur T1. Aufwärmen im Wasser war nicht gestattet so sah man überall hopsende und armpropellerkreisende Triathleten auf der Wiese und die Luft schien durch die Aufregung wie elektrisiert. Gestartet wurde in drei Startwellen, trotzdem gab es zu Beginn ein kurzes Gerangel, bis sich jeder seine Position erkämpft hatte und versuchte, möglichst ohne viel Zickzack den Kanal bis zur Wendeboje zu durschwimmen. So wurde man nach einer gefühlten Ewigkeit von kräftigen Hände aus dem Wasser gezogen, da der Ausstieg auf eine Kaimauer erfolgte. Als Führende in meiner Klasse rauf aufs Bike und dann gleich mal alles was die Beine hergaben, vorbei an dem ein oder anderen Mann und hinein in den einzigen langen Anstieg, welcher hinauf zum Bikekurs führte. Hier wurden im Eiltempo Overallplätze gut gemacht und dank der lieben Anfeuerungsrufe riss die Kraft nie ab. Der Rundkurs, da nun schon jede einzelne Kurve verinnerlicht, war bedeutend flotter zu absolvieren als zwei Tage zuvor. Im Rundkurs angekommen wurde ich von meiner Klassenzweiten überholt, konnte jedoch an ihr dranbleiben. In der dritten Bikerunde meldete sich, trotz professioneller Wartung, die Schaltungsproblematik wieder und so konnte meine Gegnerin eineinhalb Minuten Vorsprung herausfahren. Nach vier Runden das Rad strahlend in die T2 gehängt und möglichst von Beginn an alles in den Laufschritt gelegt, da nur zwei Laufrunden Zeit war, die Konkurrentin einzuholen. So arbeitete ich mich Platzierung um Platzierung nach vorne und lies auch die Duathlonelitedame, die gefährlichste Konkurrentin meiner Klasse hinter mir. Mit einem breiten Lächeln durch den Zielkanal, über die Ziellinien und die Goldmedaille in meiner Klasse geholt. Auf der Ergebnisliste dann der einzige Dämpfer, da die zweite Dame Overall nur 14 Sekunden vor mir ins Ziel gelaufen war, nachdem ich auf der Laufstrecke über sechs Minuten gut gemacht hatte. 14 Sekunden wären noch in meinen Läuferbeinen gesteckt, doch ohne dieser Information hatte ihnen der Anreiz gefehlt.
Dafür konnten sie sich am nächsten Tag beim 11,7km Trailrun noch einmal beweisen, bei dem ich die Damenwertung mit einem fünfminütigen Vorsprung gewann.“


Resümee Sandra Daschner bei der ETU Transilvania European Cross Festivals
*Crossduathlon: Age Group Overall - Silber; Altersklasse - Silber
*Crosstriathlom: Age Group Overall - Bronze; Altersklasse - Gold
*Fun Trailrun 11,7km: Overall – Go




Rennbericht Crosstriathlon Weissensee Daniel Müller
„1. Juliwochende heißt für mich nicht nur Urlaub sondern auch Weißensee Crosstriathlon! Diesmal dürfte ich als Titelverteidiger mit der Nummer 1 starten. Zwar nur eine Nummer aber eine mit Bedeutung und daher immer etwas Besonderes, da ich weiß wie schwer es ist ein Rennen zu gewinnen! Das Ziel ist für mich aber nie ein bestimmter Rang sondern mit seiner Leistung zufrieden zu sein, alles andere kann ich nicht beeinflussen! Beim Start herrschten beste Bedingungen und ich konnte nach dem Schwimmen als 3 ter mit einer überraschenden 1.23/100m Pace den wunderschönen Weißensee verlassen! Am Mountainbike könnte ich gleich auf Rang 2 vorstoßen und hatte den Führenden im Visier! Mit einer soliden Uphillleistung könnte ich meinen Platz halten. Zu mehr fehlen mir einfach Radkilometer. Nun ging es den Trailpark hinunter und ich wusste das mich im Downhill keiner mehr holt. So kam ich als Zweiter in die Wechselzone und hatte die Hoffnung in meiner stärksten Disziplin noch den Sieg zu holen. Ich gab wirklich alles und fühlte mich stark. Bis zum letzten Kilometer glaubte ich daran jedoch wusste ich da noch nicht um welches Kaliber es sich handelt. So kam ich mit meiner schnellsten Laufzeit auf dieser Strecke als 2.ter ins Ziel. Das Loch nach dem Radfahren könnte ich nur geringfügig schließen und am Ende fehlte 1min 30 auf den starken Kader Athleten Florian Lienhart ( Sohn des ex Profiradlers Hand Lienhart) . Ich glaub der hat sogar Profiambitionen. Und gegen den darf man wirklich verlieren. Ich konnte mich mit einer persönlichen Bestzeit und als überlegener AK Sieger wirklich freuen. Freuen vor allem deshalb , dass ich mit meinen bescheidenen 7-8h Training/ Woche weiterhin meine Ziele erreichen kann! Daher werde ich auch nächstes Jahr wieder die Traumkulisse Weißensee besuchen um dort um den Sieg mitzufighten! Es ist ein genialer Event, fernab von Platzierungen! Danke an das Organisationsteam!“